Freiwilligenarbeit bei Tantai Farm
- Daim
- 22. Mai 2019
- 4 Min. Lesezeit
By Dana
Von Koh Chang musste ich praktisch einen ganzen Tag mit dem Bus nach Bangkok reisen, wobei ich etwa 10 Stunden unterwegs war. Im Vegleich mit den Lokalen war das aber ok, denn viele sind mit ihrem eigenen Auto nach Koh Chang gefahren und mussten so sehr lange auf die Fähre warten, da diese nur sehr begrenzte Plätze hat. So warteten viele schon seit einem Tag oder länger auf der Strasse und mussten auch in ihren Autos übernachten. Dies ist anscheinend jedes Jahr so nach Songkran, denn alle Thailänder gehen über diese Festtage in die Ferien und der Verkehr davor und danach ist schlimm.
Nach dieser Busfahrt nahm ich dann einfach ein Hostel in der Nähe des Bahnhofs, von wo ich am nächsten Morgen den Zug nach Pak Chong nehmen wollte. Das Hostel war wirklich süss und zur Abwechslung mal richtig sauber und kühl, denn auf den Inseln schläft man halt mehr einfach in Bungalows mit Ventilatoren haha. Die Mitarbeiter waren auch richtig süss und so spielten wir noch eine Runde Billard und redeten noch ein bisschen.
Morgens stand ich dann auf und machte mich auf den Weg zum Bahnhof, wo ich dann mein Zugticket kaufte. Der Zug sollte eigentlich um 10.05 abfahren… was dann aber eher 11.45 wurde. Naja, das ist halt so in Thailand. Die Zugfahrt war aber richtig lustig, denn man sieht vieles vom offenen Fenster aus und es kommen immer wieder jegliche Verkäufer vorbei, wo man sich Essen oder Getränke kaufen kann.
Nach 3 Stunden kam ich dann in der nordöstlich gelegenen Stadt Pak Chong an und fragte einen Fahrer, ob er mich zur Tantai Farm fahren könne. Zuerst wollte er mich zu einem absurden Preis mit dem Taxi dorthin fahren, jedoch einigten wir uns dann auf das Motorradtaxi zu einem fairen Tarif. Die Fahrt verlief eigentlich ganz gut, bis er plötzlich anhielt, seinen Regenponcho auspackte und mir die schwarzen Wolken zeigte. Ich dachte mir, dass das schon nicht so schlimm sei und habe deshalb einfach meinen grossen Rucksack eingepackt. Nach aber etwa 5 Minuten fing der Platzregen so richtig an und ich war wirklich bis auf die Unterhosen durchnässt… Tja, so geht das manchmal, hätte ich doch lieber das Taxi genommen.

Der Bauernhof machte mir zuerst gar keinen guten Eindruck, denn die ersten Personen, die ich sah, konnten wirklich fast kein Englisch und niemand wusste wirklich, wo ich hinsollte. Schliesslich fand ich aber zum «Manager» der Farm, Aod, und er begrüsste mich sehr freundlich. Der eigentliche Besitzer war nämlich noch in den Ferien und solle erst an meinem letzten Tag ankommen, was ich aber schon von vornherein wusste.
Das Zimmer, das ich für mich allein hatte, war aber wirklich gut und ich konnte mich schön ausbreiten. Ausserdem wurde auch immer frisch gekocht und ich konnte auch selber Eier oder auch Pancakes zubereiten, was wirklich toll war.
Die Arbeit selbst war vor allem Gartenarbeit und Mithilfe beim Alltag. Ausserdem haben wir am ersten Tag auch noch die Eier des Bauernhofs verteilt, wobei ein Teil auch noch kaputt ging, da sie einfach hinten im Pick-Up waren und nirgends angemacht… wer hätte gedacht, das das nicht hält haha.
Im Garten und auch auf dem Feld zu arbeiten war aber wirklich anstrengend. Man ist den ganzen Tag unter der brennenden Hitze und ich schwitzte sogar so stark, dass ich kleine Schweissbläschen auf der Haut bekam. Ich wusste gar nicht, dass das möglich ist! Anscheinend produziert der Körper mehr Schweiss, als dass er durch die Drüsen «verlieren» kann. Das war schon recht komisch.
Ich bewundere diese Bauern nun auch noch mehr, da ich gesehen habe, wie sie arbeiten und was das auch für eine Arbeit ist. Sie haben kaum Ferien und auch kein Wochenende, sondern arbeiten wirklich die ganze Zeit. Ausserdem haben sie Freude an jedem kleinem Sprössling und jeder Fortschritt wollen sie möglichst festhalten und freuen sich darüber. Da habe ich wieder einmal gesehen, dass man wirklich nicht viel braucht.
Der Tagesablauf war meistens so, dass wir um 7.00 aufgestanden sind und dann die Sachen gewässert haben und noch ein paar Arbeiten erledigt haben. Um 9.00 gab es dann Morgenessen, das jeden Tag aus etwas anderem bestand. Bis um etwa 12.30 arbeiteten wir nochmals mit mehreren Wasserpausen, worauf dann eine längere Mittagspause folgte und dann nochmals bis um 17.00. Man ist also wirklich den ganzen Tag draussen und beschäftigt.
Ich war auch froh, dass ich am Mittwoch ankam, dann zwei Tage arbeiten konnte und das Wochenende frei hatte. So konnte ich mich dort etwas entspannen und auch noch in den Nationalpark (mehr dazu im anderen Blog). Dann war ich wieder fit für die letzten zwei Tage Arbeit und hatte so eine gute Abwechslung zwischen Arbeit und Entspannung. Wenn man 5 Tage durcharbeitet, wäre das wirklich superanstrengend!
Das Essen war auch immer supergut und abwechslungsreich. Am besten gefielen mir aber die Bananen, die sie in einem «Solar Dome» trockneten. Diese sind dann noch innen weich und aussen karamellisiert mmh! Das einzige war, dass man praktisch von morgens bis abends immer nur Reis als Beilage hatte, aber naja, es war trotzdem super.
Am letzten Abend kam dann Arnatt, der Besitzer des Bauernhofs, an und konnte mir ein bisschen mehr erzählen. Momentan sind sie halt noch ein bisschen in der Bauphase, da sie auch noch ein Learning Center für Kinder eröffnen wollen. Danach hätten sie auch mehr Platz für Freiwillige, was das ganze ein bisschen besser macht, da sie momentan unterbesetzt sind.
Die ganze Woche war wirklich ein tolles Erlebnis und ich sehe die Bauern nun in einem ganz anderen Licht. Auch die Abende, wo wir Domino spielten und frische Papayas assen, werde ich nicht vergessen haha.

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