Mawlamyine
- Daim
- 23. Feb. 2019
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Feb. 2019
by Tim
Am nächsten Tag holte uns Win wie immer überpünktlich ab und wir fuhren ohne Halt nach Mudon, wo der grösste liegende Buddha der Welt zu finden ist. Was auf den Bildern nie zu sehen ist. Auf dem gegenüberliegenden Hügel steht die Ruine eines zweiten, halbvollendeten Buddhas gleicher Grösse. Der Bau musste aufgrund mangelnder Spendengelder abgebrochen werden.
Win sagte, wir sollen uns mindestens eine Stunde Zeit nehmen für den Riesen-Buddha. Wir hatten zuerst keine Ahnung, was so lange dauern könnte. Doch als wir dann in den Buddha hineingingen, sahen wir den Grund:
Dort gibt es mehrere hundert wunderschöne Darstellungen von Geschichten aus dem Leben des Buddha. Die Wand wird als Hintergrund bemalt und am Boden davor einige Statuen aus Beton – alles ziemlich lebensecht in knalligen Farben. Sehr imposant!
Je weiter man sich jedoch vom Eingang entfernte, desto unvollendeter wurden die Darstellungen. Man merkt schon, dass auch bei diesem Riesen-Buddha das Geld fehlte.
Von aussen sieht er aber sehr schön aus. Besonders gut kam das zur Geltung, als wir auf einem benachbarten Hügel etwas in die Höhe wanderten.
Win lud uns aus und sagte wir sollten den Mönchstatuen folgen. (Davon gab es eine Reihe von etwa 500, die entlang der Strasse aufgestellt waren)
Das Problem war nur, dass irgendwann keine Spur von einer Strasse mehr zu erkennen war. So kämpften wir uns also von Statue zu Statue durchs Dickicht bis auf den Kamm des Hügels.

Von dort sah man noch einmal deutlich, dass wie immer nicht nur der Riesen-Buddha allein gebaut wurde, sondern auf jedem grösseren oder kleineren Hügel auch noch eine goldene Spitze platziert worden war.
Danach fuhren wir nach Mawlamying und besichtigten vor dem Mittag noch eine Pagode.
Zmittag assen wir auf einer Veranda am Flussufer.
Am Nachmittag hatten wir noch einmal ein paar Pagoden auf dem Programm. Win fuhr uns auf den Hügel oberhalb von Mawlamying, auf dem wegen der schönen Aussicht sehr viele Pagoden stehen.
Unter anderem steht da ein Buddha aus Bambus. Er ist extrem schön und genau gefertigt! Wir staunen immer wieder über den enormen Einsatz an feinster Handarbeit, den die Burmesen für ihre Religion zeigen.


Auch beim Fussball gaben die Mönche, die in dem Bambus-Buddha-Kloster lebten alles – so viel, dass ihnen der Ball in den Brunnen fiel. Wir liefen per Zufall vorbei und konnten nur noch die komische Rettungsaktion mitverfolgen.
Abendsonne, mässiger Wind und die Pagode als schlichter, aber interessanter Hintergrund – natürlich gab es ein kurzes Foto-Shooting. Übrigens waren gleichzeitig auch ein paar burmesische Teenager, die mit dem Scooter gekommen waren, mit Posieren und Knipsen beschäftigt.
Den Sonnenuntergang sah man aber von einer weiteren Pagode noch etwas besser. Er war wirklich perfekt. Man hatte einen tollen Blick auf die vielen kleinen Inseln vor Mawlamying.
Das Abendessen genossen wir, aufgrund der Instagram-Abstimmung, im Cinderella-Restaurant. Es war für burmesische Verhältnisse recht teuer. Das Restaurant hatte auch westliche Gerichte, so probierte ich die Gnocchi. Man merkte zwar, dass sie nicht von einem Italiener gemacht worden waren, aber sie schmeckten zusammen mit dem Myanmar-Bier hervorragend und brachten mit Sicherheit wieder etwas Ordnung in meine Verdauung. Das Highlight des Essens war aber etwas anderes: Wir entdeckten auf der Karte einen frischen Pomelo-Juice!!!
Natürlich bestellte Dana einen, und weil er so gut war bestellte ich bald noch einen zweiten : D
by Dana:
Am nächsten Tag, Donnerstag, 21.02.2019, hatten wir dann am Morgen wieder einen Sightseeing-Tag, wobei wir viele Einheimische bei ihrer Arbeit zusehen konnten. Als Erstes nahmen wir ein Holzboot, um auf eine Klosterinsel zu gelangen.
Auf dieser Insel leben nur Mönche und ein paar nicht sehr liebenswerte Hunde…
Dafür ist diese Insel sehr modern mit Ihren Pagoden und sonstigen Monumenten, da es einige mit Weltkarten hat. Ausserdem ist sie auch sehr farbenfroh, da sie ihre Sachen immer nach der Regenzeit wieder neu bemalen, was mir persönlich sehr gefällt.


Nach einer kleinen Rundtour auf dem Fluss ging es dann nach einem kurzen Stopp beim lokalen Markt zu einer grossen Insel auf dem Fluss. Zum Markt muss aber noch erwähnt werden, dass sie dort Ovaltine verkaufen! Nein, das ist kein Schreibfehler, sondern sie haben dort genau unser Ovomaltine einfach gekürzt. Zudem ist dies eine weisse Trinkschokolade und Tim mag sie auch wirklich.
Auf dieser Insel konnten wir dann zuerst einer kleinen Werkstatt zuschauen, wie sie aus Teak-Holz verschiedene Dinge herstellen. Beispielsweise Pfeifen, Kugelschreiber, Armbänder aber auch Steinschleudern. Zu einem Tee und ein paar süssen Crackers konnten wir dann auch noch mit der Besitzerin reden und kauften auch noch ein paar Souvenirs…
Weiter ging es dann zu einer Wandtafel-Manufaktur und dann noch zu einer Töpferei. Dies war für mich das Highlight, denn die Frau war so geübt darin, dass man ihr einfach stundenlang zusehen kann.
Es sieht so aus, als ob sie aus diesem Ton etwas zaubern würde. Notiz an mich selber: Unbedingt einmal einen Töpferkurs besuchen! Wenn also jemand mitkommen möchte, kann er sich gerne bei mir melden😉
Der Nachmittag hatten wir für uns alleine, wo wir dann einfach ein bisschen durch die Strassen gelaufen sind und dem regen Treiben zugeschaut haben. Auf dem Weg sahen wir dann auch noch einen Coiffeur, wo ich dann prompt Tim mit hineingezogen habe, denn er hatte einen Haarschnitt wieder einmal dringend nötig.
Da kam dann also ein Burmese mit einem Mundschutz und Tim zeigte ihm dann auf seinem Handy, wieviel Millimeter er es haben möchte, denn sie alle konnten kein Wort Englisch.
Ach, das war wirklich eine lustige Angelegenheit. Ich habe wirklich noch keinen Coiffeur gesehen, der seinen Job soo genau macht. Und dafür haben wir gerade mal ein bisschen mehr als einen Franken ausgegeben.
Am Abend gingen wir dann zum Nightmarket am Fluss, wo sie verschiedene Grills und Tische und Stühle aufgestellt hatten und man sich so sein Abendessen aussuchen konnte. Das war wirklich sehr lecker und mit dem Sonnenuntergang beim Fluss natürlich auch sehr romantisch.
by Tim:
Vor dem nächsten Tag, dem Freitag, hatten wir uns schon lange etwas gefürchtet. Er beinhaltete nämlich die Fahrt von Mawlamyine bis in den Norden von Myanmar, nach Kalaw, innert weniger als 24h. Es war aber wirklich halb so wild:
Win, unser Driver, machte mit uns auf dem Weg nach Yangon immer wieder kleinere Pausen, um Pagoden anzusehen und Früchte zu kaufen.
Als erstes stoppten wir bei einer nicht sehr speziellen Pagode. Speziell wurde unser Aufenthalt dort, als wir von Burmesen, die in Häusern um die Pagode herumchillten zum Tee eingeladen wurden.
Wie wir später erfuhren, war dies die Trauergemeinde einer Beerdigung, die am nächsten Tag stattfinden sollte. Sie bereiteten alles vor und hatten schon allerlei Speisen bereitstehen.
Wir mussten das Essen aber dankend ablehnen, da wir erst gerade vom Zmorge kamen. Zum Tee gab es trotzdem feine Guetzli und Sticky Rice, die irgendwie Platz im Bauch fanden.


Wir liessen uns von ihnen mit Thanaka bemalen und hatten grossen Spass! Sie gaben uns sogar noch einen Plastik-Fächer mit, der mit dem Namen der Verstorbenen bedruckt war. Dazu ein Tuch und eine Kerze. Solche Erlebnisse sind wirklich toll!
Etwas später hielten wir bei einer anderen Pagode. Von dort aus hatte man nämlich einen sehr schönen Blick hat auf einen Hügel, auf dem rund hundert weiss getünchte Pagoden aufgestellt sind.
Dieser Hügel ist uns schon beim Hinweg aufgefallen, doch da mussten wir daran vorbeifahren.
Bei diesem Halt kauften wir Wassermelone und «Aprikosen». Aprikosen in Anführungszeichen, da sie grün sind und auch eher wie saure Äpfel, als wie Aprikosen schmecken.
Kurz nach dem Zmittag kam dann der schon ersehnte Halt beim gleichen Pomelo-Wald wie beim Hinweg. Wir kauften eine zum Sofort-Essen und eine, die wir nach Kalaw mitnahmen.
Lustig an diesem Halt war vor allem, dass egal, was unser Driver sagte, die zwei jungen Verkäuferinnen, die er offenbar gut kannte, brachen in Gelächter aus. Wir aber hatten keinen Schimmer, worüber sie so lachten.
Wahrscheinlich hatte es etwas damit zu tun, dass Win danach (übrigens ohne zu zahlen) zwei ganze Jackfruits (jede mindestens 10 kg wiegt) von ihnen ins Auto lud…
Danach fuhren wir ein längeres Stück ohne Halt bis zum Aung Mingalar Bus Terminal, wo unser Nachtbus abfuhr. Da gab es noch ein Vorfall von akutem Harndrang - Das Opfer berichtet live:
«Ich musste noch nie in meinem ganzen Leben so dringend aufs WC. Wir sassen nämlich schon mindestens 3 Stunden in diesem Auto ohne WC-Pause und haben viel Wasser getrunken und Pomelos gegessen (Mmmmh). Und dann waren wir irgendwann auf der Strasse nach Yangon und wir sind nur gestanden. Und ich musste so fest, dass ich jedes Mal, wenn wir über ein kleines Steinchen fuhren und es geholpert hat, Angst hatte, in die Hose zu pinkeln und das wollte ich auf keinen Fall, das wäre mega peinlich gewesen. Und dann ist Win aber so lieb gewesen und hat uns direkt zu unserem Busbetreiber namens Lumbini gefahren, wo ich dann endlich auf ein WC konnte. Es war zwar dreckig – es isch nur es Loch gsi – aber ich habe es überlebt! Judihui» (Dana Meier, 23.02.19)
Der Rest verlief erstaunlich reibungslos:
Der Nachtbus bot viel Platz, warme Decken und der Sitz konnte weit nach hinten geklappt werden, sodass wir beide mehr als die Hälfte der Zeit schlafen konnten. Es war erstaunlich bequem und eine witzige Erfahrung.
Ich glaub du machsch din kurs am beste mit em tim https://youtu.be/Jj195VJWJIE 😂